Am vergangenen Sonntag, 19. Februar 2017, wurde die Vorpremiere des Dokumentarfilms „From Business to Being“ in der Cinegreth in Überlingen vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Dokumentation, die genau zu unserer heutigen Zeit passt.
Business-Führungskräfte erzählen
Erzählt wird u.a. die Geschichte dreier deutscher Führungskräfte, nämlich eines Ex-Investmentbankers, der nach einem klassischen Burnout ausgestiegen ist, eines Projektmanagers in der Autoindustrie und eines Regional-Managers der Drogeriekette DM.
In diversen Leadership-, Führungskräfte- und Karriere-Coachings, aber auch durch Meditationen haben sie sich auf die Suche nach Möglichkeiten gemacht, dem Hamsterrad des „Getriebenseins“ zu entfliehen und (wieder) ihre Ruhe zu finden.
Business und Burnout
Der Film verdeutlicht anschaulich, dass es beim Thema Burnout immer wieder um die selben Themen geht:
- Zeit,
- Leistung,
- Persönlichkeit,
- Erwartungen des Umfelds,
- Erwartungen an sich selbst,
- Angst,
- 24/7 Verfügbarkeit,
- (fehlende) Entspannung,
- Rückzugsbereiche,
- u.v.m. .
Im Film ist die Rede von einer Überinterpretation des Ichs, der Leistung, und einer Unterbetonung des Seins. Der Ex-Investmentbanker spürte nicht mehr die Wärme der Sonne auf der Haut und konnte nicht mehr richtig sprechen. Der Ex-Projektmanager fragt sich der Rückschau, ob der Mensch noch Zeit hat, Mensch zu sein.
Auch Erich Harsch, der Gründer der Drogeriekette DM, ist von dem Film begeistert, in dem einer seiner Kollegen zu Wort kommt. Auch er ist der Ansicht, dass es anders gehen MUSS, anders gehen KANN. Der Film zeigt, dass man auch erfolgreich sein kann, ohne „über Leichen“ zu gehen, indem man das Wohl der Anderen im Auge behält. Was wohl zwingend voraussetzt, das Befinden der Anderen auch wahrzunehmen, nicht nur wie eine Maschine zu funktionieren.
Nicht Wellness, sondern harte Arbeit
Ganz wichtig erschien mir ein weiterer Erfahrungsbericht, wonach die „Reise zum Ich“, also der Erkenntnisprozess, z.B. auf dem Weg über Yoga oder Meditation, alles andere als Wellness ist. Vielmehr wird beschreiben, dass es ein Prozess der Überwindung, auch der Überwindung von Angst ist. Angst, sich selbst zu erkennen und sich darüber bewusst zu werden, dass es „so“ nicht weiter geht, dass man selbst etwas verändern muss. Denn von selbst verändert sich … nichts.
Nach diesem Film hatte ich die Möglichkeit, vor einem ausverkauften Saal über meine Zeit als Geschäftsführerin eines ortsansässigen Familienunternehmens und meinen Ausstieg zu halten. Als Kommunikationstrainerin, zertifizierter Coach und Hypnosecoach habe ich den Zuhörern Tools mitgegeben, in denen sie in 5 Schritten gezeigt bekommen, wie man Ängste vermeiden kann.